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 Post subject: Geschreibsel
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So, hier also der versprochene Lyrik-Kurzgeschichten-Romane-sonstiges Getexte - Thread :blob:
Ich freu mich schon auf eure gedanklichen Ergüsse/das Austauschen von Kritik :)

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 Post subject: Re: Geschreibsel
PostPosted: Wed 23. Jun 2010, 06:45 
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Okay, dann werde ich deinen Thread mal einweihen, Moonchild :)

Mit einer Kurzgeschichte namens:

Schützengrabenanekdote



Heimweh. Heimweh war der ständige Begleiter des Soldaten. Ganz egal ob die Befehlshabenden darauf bestanden das die Pflicht dem Vaterland gegenüber der einzig wahre Begleiter wäre. Es war das Heimweh. Die Angst die Heimat nicht lebend wieder zu sehen. Seine geliebte Familie, die Eltern oder die Ehefrau. Nichts wahr auch nur im Ansatz vergleichbar mit dem nagendem Schmerz des Heimwehs.

Als junger Mann hatte man ihn eingezogen. Seine Pflicht, sein Leben im Dienst des Vaterlandes zu stellen, zu erfüllen. Es mit seinem Leben zu verteidigen. Treu und ohne Zweifel hinter den Befehlen seines Vorgesetzten zu stehen, hinter den Idealen eines wahnsinnigen Regenten und all jene mit dem Tode zu strafen, welche nicht unter dem Banner seines Vaterlandes wanderten.
Er würde ein Held sein, hatte man ihm eingebläut. Ein Kriegsheld von dem er noch seinen Kindern und Kindeskindern erzählen könne. Stolzgeschwellter Brust die Orden und Verdienstkreuze tragend, wenn dann endlich der Tag X gekommen wäre, an dem die ganze Welt unter dem Banner seines Heimatlandes vereint würde.


Hatte er an diese Utopie geglaubt ? Seinerzeit als junger Mann, naiv und vor die Wahl gestellt sein Leben für´s Vaterland zu Opfern oder standesrechtlich erschossen zu werden, blieb ihm keine Wahl. Er gelobte Treue. Er gelobte an die Visionen des Regenten zu glauben obgleich sie dem Wahnsinn entsprungen. Er hatte keine Wahl. Er würde zu einem Helden dieses Krieges werden, ob er wolle oder nicht.
Doch wenn er eines in den Zeiten de Krieges gelernt hatte, dann das der Krieg keine Helden hervorbrachte. Das einzige was der Krieg zu hinterlassen vermochte waren Opfer. Opfer und Narben, sowohl physisch als auch psychisch, welche ihm für den Rest seines Lebens erhalten bleiben sollten.

Der Winter war besonders hart in dem Jahr. Die weiße Pracht, welche dem Auge ansonsten schmeichelte bedeckte den Boden des kleinen Waldstücks knöchelhoch. Jeder Schritt den er tat wurde von dem markanten Knirschgeräusch des Schnees begleitet, während er vor Kälte zitternd in den Schützengraben stieg.
Das hüfthohe Erdloch war ebenfalls mit Schnee bedeckt und bot nur spärlich Schutz vor dem eisigem Wind der ihm ins Gesicht wehte. Die Kälte glich Rasierklingen die einem in die Haut schnitten und ihm fror am ganzen Körper.
Die Uniform war für diese Temperaturen nicht geschaffen und obgleich er zwei paar Socken und Unterwäsche trug, schien es ihm als würde er unbekleidet durch die Winterlandschaft streunen müssen.
Die letzte Tasse warmen Kaffees schien bereits Monat zurück zu liegen und eine warme Mahlzeit hatte es mindestens eben so lange nicht gegeben. Trockenes Brot, viel zu harte Butter und wenn man Glück hatte etwas Käse war das einzige was es zum Essen gab und wenn man Durst hatte musste eine Hand voll Schnee ausreichen, da sämtliche Wasservorräte von den niedrigen Temperaturen gefroren waren.
Wenn es eine Hölle gab, dann war dies hier die irdische Version des Hades.
Als er sich in das Erdloch hockte, die Arme mitsamt dem Gewehr um sich schlang um so etwas Wärme einzufangen, konnte er das Seufzen und Stöhnen der Verwundeten hören, welche im naheliegendem Lazarettzelt auf den Abtransport warteten. Manche hatten Glück gehabt. Eine Kugel im Bein oder dem Arm, was eine noch verhältnismäßig leichte Verletzung darstellte, während andere mit den Schmerzen abgerissener Gliedmaßen, Verbrennungen der schlimmsten Art oder gar ganzer Maschinengewehrsalven ausharren mussten. Das Morphium war mittlerweile ausgegangen und die Klagerufe schienen die nähere Umgebung wie ein Schleier zu umhüllen.
Jedes Mal wenn er das Wehklagen seiner Kameraden hörte dankte er dem Allmächtigen dafür, das ihm ein solches Schicksal bisher erspart blieb.

Er war etwas eingedöst, als Maschinengewehrsalven ihn wieder in die Realität zurück holten.
Mittlerweile hatte sich ein Kamerad neben ihm in dem Schützengraben eingefunden und bot ihm eine Zigarette an. Er war zwar eigentlich Nichtraucher, aber eine Zigarette brachte wenigstens etwas Wärme mit sich und er nahm dankend an.

„Die Späher haben den Feind gesichtet.“ Berichtete der Kamerad. „Sie haben ihre Position hinter der Lichtung ostwärts eingenommen.“

Er nickte und zog mit zitternden Fingern an der Zigarette.

„Hat der Oberst schon Befehle gegeben ?“ wollte er wissen.

„Noch nicht“. Entgegnete der Kamerad und lehnte sich zurück. „Aber wie es ausschaut, sollen wir morgen Nacht vorrücken und den Posten einnehmen.“

Er nickte abermals und verzog das Gesicht.
„Wundervoll.“ Raunte er sarkastisch und zog die Beine an sich ran. Die Kälte war beinahe unerträglich. „Zumindest frieren wir nicht wenn wir im Gefecht sind.“ Setzte er hinzu.

Sein Kamerad lachte kurz. „Sarkasmus ist das einzige was uns geblieben ist, oder ?“

„Wie viele erwarten uns den hinter der Lichtung ?“ Eigentlich wollte er es gar nicht wissen. Es reichte ihm schon, das er abermals das Feuer auf Menschen richten musste die er weder kannte noch das er Groll gegen diese hegte, aber ihm rutschte es dennoch heraus.

Sein Kamerad zuckte mit den Schultern. „Ein Batallion vielleicht ? Ich weiß nicht genau.“

Er antwortete nicht. Sein Blick wanderte geistesabwesend über den Schnee. Ansich hatte er den Schnee immer geliebt. Er brachte die Erinnerungen an glücklichere Tage mit sich, als er noch Daheim mit seiner Familie war, das Weihnachtsfest vorbereitete und nichts diese Idylle stören konnte. Er konnte sich noch zu gut an den angenehmen Duft des Festbratens erinnern, der die Wohnung erfüllte, den wohlschmeckenden Glühwein, das Zimtgebäck und die gemütlichen Abende vor dem Kamin mit seiner Frau.
Doch all das lag in weiter Ferne. Und zwischen Ihm und der Heimat lag ein Krieg der sich über die ganze Welt ausgebreitet hatte wie ein außer Kontrolle geratener Flächenbrand.
Ob er das Ende dieses sinnlosen Tötens erleben würde, wusste er nicht.
Schon zwei Mal war er dem Tod nur knapp entkommen. Als er noch Panzergrenadier war, sich im Bauch der metallenen Streitwagen des zwanzigsten Jahrhunderts sicher wähnte und die Häufigkeit an Feindkontakt nicht mehr mitzuzählen vermochte.
Zwei Mal wurde der Panzer in welchem er sich befand von Panzerfäusten getroffen und vernichtet. Das erste Mal konnte er noch die Notausstiegsluke erreichen bevor das Kettenfahrzeug explodierte. Beim zweiten Mal war es die Druckwelle der Explosion die ihn aus dem Panzer schleuderte und somit das Leben rettete.
Doch konnte er sicher sein, dass es immer so glimpflich für ihn ausgehen würde ?
Niemand konnte das genau sagen.

Er vernahm das Knirschen im Schnee nur unbewusst und bevor er es realisierte, donnerte eine lautstarkes „Achtung !“.

Als er bemerkte, das der Oberst persönlich über seinem Schützengraben stand, sprang er auf die Beine, nahm Haltung an und salutierte.

„Rühren.“ Befahl der Oberst und sah auf die beiden Soldaten hinab, welche vor Kälte schlotterten.
„Soldat,“ sprach der Oberst weiter und sah ihm direkt in die Augen. „Folgen sie mir.“
Dann machte der Befehlshaber kehrt und ging auf seine Zelt zu.

Er wusste nicht was er davon halten sollte, das der Oberst ihm befahl ihm zu folgen. Hatte er etwas falsch gemacht ? Oder wurde er für einen besonderen Einsatz angefordert ?
Er wusste sich keine Antwort und folgte seinem Oberbefehlshaber unverzüglich in sein Zelt.

Das Zelt des Oberst war spartanisch eingerichtet. Ein Feldtisch auf dem etliche Karten ausgebreitet lagen befand sich dort, sowie eine Pritsche und eine kleiner Bunsenbrenner auf dem ein Kessel mit heißem Kaffee brodelte.
Er nahm umgehend Haltung an, als der Oberst sich ihm zuwand und ihn musterte.

„Sie sehen durchgefroren aus, Soldat.“ Sprach der Oberst und nahm auf einem kleinem Hocker platz. „Hätten sie gerne eine Kaffee ?“

Er war leicht irritiert von dem Angebot, wollte es in anbetracht der allgegenwärtigen Kälte nicht ausschlagen.

„Jawohl, Herr Oberst. Danke, Herr Oberst.“ Antwortete er und nahm den Kessel von der Flamme und goss sich ein wenig von dem warmen Getränk in seinen Feldbecher.
Es war ein unbeschreibliches Gefühl nach so langer Zeit wieder etwas warmes in den Händen zu halten und obgleich der Kaffee stark und ohne Zucker war, hatte er lange nichts köstlicheres getrunken.

„Sie dürfen sich rühren, Soldat.“ sprach der Oberst weiter und nahm sich ebenfalls einen Kaffee. „Ich habe sie zu mir gerufen, weil sie mich bei einer ganz besonderen Mission begleiten sollen.“ Er trank einen Schluck und deutete so etwas wie ein Lächeln an.

„Ich denke, ich verstehe nicht ganz, Herr Oberst.“ Gab er kleinlaut zurück und legte die Finger um den Becher um sie zu wärmen.

„Wie sie sicherlich wissen, wartet der Feind hinter der Lichtung auf uns.“

Er nickte und hörte weiterhin aufmerksam zu.

„Morgen Abend sollen wir die Stellung angreifen und einnehmen. So lautet der Befehl, doch heute haben Sie, neun weitere Kameraden und ich noch einen Spezialauftrag zu erledigen, der uns mit Feindkontakt in Berührung bringen wird. Fühlen sie sich dem gewachsen ?“

Er verschluckte sich beinahe an dem heißem Kaffee als er das hörte, doch ohne zu zögern, genau so wie man es ihm in der Ausbildung eingetrichtert hatte, nickte er und sagte :
„Jawohl, Herr Oberst ich bin bereit dafür.“ Obgleich er sich fragte wofür er den bereit sein sollte ?
Würden sie einen Hinterhalt starten ? Den Feind umrunden um ihn zu Überraschen und somit die Stellung einzunehmen ? Oder gab es gar noch eine weitere Feindstellung die es einzunehmen galt, von der er noch nichts wusste ?

Der Oberst nickte zufrieden. „Sehr gut, Soldat. Sammelpunkt ist der Vorposten nahe der Lichtung um Vierzehnhundert. Finden sie sich dort zusammen mit den Kameraden pünktlich ein. Ihr Gewehr und Munition, sowie Granaten sind zuvor beim Funker abzugeben. Haben sie das Verstanden ? Wir rücken ohne Waffen aus !“

Er war sich nicht sicher ob er in diesem Moment ein blasses Gesicht bekommen hatte oder ob ihm der Mund offen stand, doch der Gesichtsausdruck seines Oberst machte ihm klar, das er mehr als nur Erschrocken dreingeschaut haben musste.

„Wegtreten.“ Befahl der Oberst noch bevor er etwas fragen konnte und das Zelt verließ.

Was musste er von diesem Befehl halten ? Ein Einsatz völlig ohne Bewaffnung ? Würden sie sich etwas ergeben ? Waren sie in eine Falle des Feindes geraten und der Oberst hatte der bedingungslose Kapitulation eingewilligt ? Doch dann würden sich doch nicht nur zwölf Mann ergeben müssen ?
Er war völlig durch den Wind, als er seinen Schützengraben erreichte. Sein Kamerad war mittlerweile zu einer anderen Position aufgebrochen und er war allein mit seinen Gedanken und Überlegungen.

Punkt Vierzehn Uhr erreichte er den Vorposten. Seine Waffe und Granaten hatte er zuvor beim Funker abgegeben. Er war nervös. Doch als er die Gesichter der anderen Kameraden sah, welche ebenfalls vom Oberst abkommandiert worden waren, stellte er fest das diese mindest ebenso ratlos waren wie er selbst.

Der Oberst wartete bereits mit einem Truppentransporter auf ihn und seine Kameraden und als der Befehl zum aufsteigen fiel, stiegen er und die anderen Soldaten ohne zu zögern auf die Ladefläche des graugrünen LKWs und nahmen platz.
Der Oberst stieg zu dem Fahrer in das Führerhaus und die Fahrt ging los. Eine Fahrt ins ungewisse, wie er empfand.

Die Fahrt führte die Lichtung hinauf. Eben in die Richtung, in der man den Posten des Feindes vermutet hatte und er bemerkte wie er immer unruhiger wurde und zu zittern begann. Doch diesmal war es nicht die Kälte die ihn schaudern ließ. Es war Furcht. Die Furcht vor dem was sie erwarten würde.
Je näher sie der Position der vermuteten Stellung des Feindes kamen, umso mehr erwartete er das man das Feuer auf sie eröffnen würde. Doch es blieb aus.
Der LKW bahnte sich ungestört seinen Weg über die Lichtung und erreichte schließlich eine kleine Anhöhe.
Er beobachtete wie einer seiner Kameraden die weiße Fahne hisste.
Gespannt sahen er und die anderen Soldaten an dem Führerhaus des LKWs vorbei in Richtung Anhöhe.
Endlich erreichte der Transporter die Spitze und was er dort erblickte entsprach in keinster Weise seinen Erwartungen.

Er erblickte eine Fußballfeld. Definitiv, war es ein Fußballfeld. Die rostigen Stangen der Tore waren gut zu erkennen und selbst die weiße Farbe welche das Spielfeld eingrenzte war noch vorhanden. Scheinbar hatte man den Platz vom Schnee befreit und nichts deutete darauf hin, das sie auf den Feind treffen würden.

Dann sah er auf der anderen Seite des Feldes einen weiteren Transporter. Es war eindeutig ein feindliches Fahrzeug, das erkannte er selbst auf diese Entfernung und sie hatten ebenfalls die weiße Fahne gehisst.

„Was geht hier vor ?“ fragte er einen seinen Kameraden, doch dieser konnte ihm nur mit einem Schulterzucken antworten.

Als der LKW den Spielfeldrand erreicht hatte, ließ der Oberst sie absteigen und in einer Reihe aufstellen.

„Meine Herren !“ begann er und lächelte dabei sogar, „Für heute ist der Krieg vorbei ! Für heute schweigen die Waffen und alle Feindseligkeiten sind nebensächlich ! Wir sind nicht als Soldaten hierher gekommen, sondern als Menschen. Und heute tauschen Sie das Gewehr gegen den Ball ein !“ Er sah kurz in die Runde der erstaunten Gesichter bevor er fortfuhr.
„Dies ist ein Freundschaftsspiel und ich wünsche, das sie sich auch so betragen. Vergesst für ein paar Stunden den Krieg und genießt die Abwechslung. Und nun, lasst uns Fussball spielen!“

Er konnte nicht wirklich glauben was er da soeben gehört hatte, doch als die Jubelschreie seiner Kameraden zunahmen, konnte auch er nicht anders und schloss sich ihnen an.

Als sie das Spielfeld an jenem Winternachmittag im Jahre 1944 betraten, waren sie keine Soldaten. Und auch die Männer der anderen Mannschaft, welchen sie im Normalfall nur auf dem Schlachtfeld begegnet wären, waren keine Feinde. Sie alle waren Menschen, die gemeinsam ein Fussballspiel gestritten.

Er konnte sich nicht mehr daran erinnern wie das Spiel ausgegangen war. Ob nun sie oder die andere Mannschaft die Partie gewonnen hatten, aber was er noch wusste war das er, seine Kameraden und die Männer der anderen Mannschaft ein paar unbeschwerte Stunden in den Wirren des Krieges erlebt hatten, in denen niemand als Feind angesehen wurde und ein jeder nur auf Grund des Spiels zusammengekommen war.
Amerikaner und Deutsche, wie Freunde eine gemeinsame Leidenschaft teilend.

Als das Spiel beendet war, sammelten sich die Mannschaften wieder bei den Truppentransportern und fuhren zurück zu ihren Stellungen. Er hatte sich noch mehrere Mal umgesehen, als würde er das eben erlebte noch immer nicht glauben können, und wenn er darüber nachdachte jemals die Gelegenheit zu haben darüber zu berichten, fürchtete er das man ihm nicht glauben würde.

Eines war ihm in diesen Momenten klar geworden. Egal welcher Nationalität, Glauben oder Gesinnung man angehörte, im Grunde waren alle nur Menschen die sich nach Freiheit, Frieden und etwas Glück sehnten. Der Feind hatte etwas von seiner furchteinflössenden Vorstellung eingebüßt. Es waren keine blutrünstigen Mörder die jeden Soldaten unter dem Banner seines Vaterlandes kaltblütig erschossen, sondern es waren Menschen die für ihre Freiheit und ihr Glück kämpften. So völlig anderes als es ihnen der Regent hatte weismachen wollen. Und er begann sich zu fragen : Warum solle ich jene töten, die mir nichts getan haben ? Die ich weder kennen noch hasse ?

Am folgenden Abend, stieß sein Batalion zu der feindlichen Stellung vor und es endete in einem blutigem Feuergefecht in welchem auf beiden Seiten viele Soldaten fielen und noch mehr verletzt wurden.
Und bei jedem Schuss den er auf einen der feindlichen Soldaten abgab fragte er sich, ob er soeben einen der Männer getötet hatte, mit denen er am Vortag noch Fussball gespielt hatte.
Doch hätte er den Befehl seines Oberst verweigert, hätte man ihn vors Kriegsgericht gestellt und höchst wahrscheinlich erschießen lassen.

Nein, der Krieg erschuf keine Helden. Der Krieg erschuf Opfer und davon mehr als genug.

Diese Kurzgeschichte beruht auf einer wahren Begebenheit und schildert die Erlebnisse meines Großvaters im Zweiten Weltkrieg. So unglaublich wie es klingen mag, so hatte es sich dennoch ereignet.

Für Karl-Heinz.
In Memorian.
Ruhe in Frieden Opili.

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 Post subject: Re: Geschreibsel
PostPosted: Thu 24. Jun 2010, 09:55 
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Auch wenn ich, was das Thema Krieg/insbesondere 2. WK angeht ein bisschen speziell bin muss ich sagen, dass ich deine Kurzgeschichte sehr beeindruckend fand! :) Mal davon abgesehen, dass sich das ja nachdem was du gecshrieben hast wirklich so ereignet hast, ich finde, du hast zum einen die Stimmung sehr gut rübergebracht und es auch geschafft, das Interesse des Lesers zu wecken. Man möchte weiterlesen, wissen, wie es weiter bzw. ausgeht. Ich für meinen Teil saß mit einem ungläubigen Lächeln auf den Lippen da, als das Fußballfeld in Sicht kam. Und darum geht es ja, Emotionen zu wecken und es dem Leser zu ermöglichen, sich einfühlen zu können :)
Deswegen: :thumbsup:

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 Post subject: Re: Geschreibsel
PostPosted: Fri 25. Jun 2010, 18:21 
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Also mir gefällt die Geschichte obwohl ich zugeben muss (nichts gegen deinen Opa, Andy) das es wirklich "unglaublich" klingt, das so ein Ereignis tatsächlich stattgefunden haben soll.
Aber vom Stil und Aufbau her hat es mir persönlich gut gefallen. Würde auch weiteres "Geschreibsel" gerne lesen wollen.

Ich selbst bin darin absolut unkreativ und bin froh, wenn ich gescheite Zeilen in den Forenthemen verfasst bekomme. *gg*

Also schön weiter posten ich will noch mehr von Euch lesen. :thumbsup:


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 Post subject: Re: Geschreibsel
PostPosted: Fri 25. Jun 2010, 21:04 
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Sooo, dann geb ich mal auch ein wenig Senf ab, habs gerade eben geschrieben als ich Unheilig - Neuland gehört hab, ist also noch ganz frisch und ich hab auch kein 2. Mal drüber gelesen ;) Titel hat es leider noch keinen.


Die Glocken schlagen Sturm
Dein Atem geht schneller und die Sonne versinkt hinter den Sternen
Mein Puls vermischt sich mit dem Brausen der See
Und die Sehnsucht zieht uns weit hinaus
Wir lassen die Brandung hinter uns
Jagen den Wellen hinterher als wären es Schmetterlinge
So leicht und sicher halten wir uns an den Händen
Als würde es nie mehr ein Morgen geben
Deine Stimme fährt mir durch Mark und Bein
Du füllst mich mit Leben aus
Noch nie hab ich mich so lebendig und wach gefühlt
Als in jener schwärzesten Nacht auf Erden
Du sagtest, meine Krone solle das Mondlicht sein
Ich sage, nicht ich, sondern das Meer krönt sich mit Schaum
Im silbernen Glitzern der vermummten Sterne

Die Herzen schlagen Sturm
Niemand kann uns jetzt noch aufhalten
Wir sind frei
Im Geist hör ich die Erinnerungen tanzen
Sie schweben zu den Sternen, ich brauch sie nicht mehr
Um nur einmal richtig zu leben
Lass meine Hand nicht los, wenn uns auch die Wellen verschlucken
Und hinab ziehen in den Sog der Unsterblichkeit
Lieber liege ich tot mit dir in den Königreichen der Meere
Als am Land vor mich hin zu rosten
Weil jeder Regen, jeder See, jeder Fluss die Sehnsucht zum Meer neu aufreiß

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 Post subject: Re: Geschreibsel
PostPosted: Sat 26. Jun 2010, 16:44 
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Joined: Fri 24. Jul 2009, 15:06
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Wow, das gefällt mir sehr sehr gut. Ich finde deine Bildsprache gewaltig und war gefesselt davon.
Das Meer bzw. die Thematik als Metapher zu benutzen gefällt mir auch daher schon gut, da ich finde, das sich damit Gefühle besonders gut ausdrücken können.
Ich hoffe die Aussage richtig verstanden zu haben. Für mich klang es nach einem leicht vampirisch ("Sog der Unsterblichkeit") angehauchtem Ausruf der Sehnsucht.
Korrigiere mich, wenn ich es falsch interpretiert habe.

Wirklich sehr schön. Ich mlchte gerne mehr von dir lesen.

So als kleiner "Tip" nebenher, wenn Du magst schau doch mal http://www.geschichtennetz.de rein. Dort habe ich auch einige Texte veröffentlicht und finde es eine gute Möglichkeit, ein breites Spektrum an Kritik zu bekommen und nebenher sein Schaffen mit andeen zu Teilen.

Mehr davon

LG Andy

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 Post subject: Re: Geschreibsel
PostPosted: Sun 27. Jun 2010, 13:27 
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:thumbsup:
Ich muss sagen, das mir beide Sachen gut gefallen. Sowohl die Kurzgeschichte als auch das Gedicht von Moonchild. =)

Ich finde, das dein Text (@Moonchild) schon als Songtext für Bands wie La Immortelle oder Eisblume durchgehen würde. Hat mir sehr zugesagt.

Was schreibt ihr den sonst noch so?

Bussi

Nathalie

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Was die Raupe Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling.


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 Post subject: Re: Geschreibsel
PostPosted: Sun 27. Jun 2010, 19:43 
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True Indican
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Joined: Wed 16. Jun 2010, 20:57
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Vielen lieben Dank euch beiden :)
Quote:
So als kleiner "Tip" nebenher, wenn Du magst schau doch mal http://www.geschichtennetz.de rein.
Danke für den Tip, ich werd mal reingucken bzw. mich vlt auch gleich anmelden :)

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 Post subject: Re: Geschreibsel
PostPosted: Mon 23. Aug 2010, 22:52 
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Joined: Sun 15. Aug 2010, 13:22
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Beides gelesen! Beides gefällt mir gut!^^
Die Kurzgeschichte ist sehr gut geschrieben und lässt einen irgendwie mitfühlen! Und das Gedicht ist auch toll, klasse Text!
Dann habe ich hier auch nochmal etwas für alle Autoren^^ www.fanfiktion.de dort kann man eigenes reinstellen und das von anderen bewerten (dort bin ich auch anzutreffen ;-) )
Naja jetzt noch ein kleine Gedicht von mir, hoffe es gefällt!
Ein Spiegelbild im Wasser,
ein Schatten an der Wand,
Striche aus der Hand eines Malers,
ein Foto, gemacht in fernem Land.

Ein knistern auf alten Blättern,
ein Lachen im Wind,
Erinnerung an ein kleines Kind,
die langsam verschwimmt.

Wer bin ich?
Wer werd ich sein?
Bin ich unter Menschen,
und doch so oft allein.

Wer bin ich?
Wer werde ich sein?
Vieles entscheiden andere,
doch das entscheide ich allein!

Wer bist du?
Wer wirst du sein?
Gehe deinen Weg,
du bist nie allein!

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 Post subject: Re: Geschreibsel
PostPosted: Wed 1. Sep 2010, 14:40 
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Joined: Wed 16. Jun 2010, 20:57
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Dein Gedicht gefällt mir sehr gut, Dreamdancer, vor allem die ersten beiden Strophen ziehen mich mit ihrer Bildlichkeit in ihren Bann. Es sind nur Andeutungen, aber sie sind so stark, dass man sie in Gedanken weiterspinnen möchte :)

So, hier jetzt mal ein "Indica"-Gedicht, inspiriert vom Song und den Lyrics zu "Ruusupensaat":


Rosenscherbenfelder

Ich bin ein Gefangener im Schloss aus Glas
Zu meinen Füßen liegen die Scherben aus Rosenfeldern
Könnte ich würde ich die Hand ausstrecken
Und mich an ihrer Schönheit blutig schneiden
Es gibt keinen Weg hinaus,
kann mich nur hinfort träumen
Und versuchen Jahrhunderte zu schlafen
Ich warte auf dich, werde dich einmal kommen sehen
Im Sonnenaufgang
Und die Rosen werden nicht mehr blühen
Und das Glas wird mir erneut in tausend Scherben brechen
Vielleicht bist du ja der Richtige
Der mich hier raus holt
Und ich brauche mich nicht mehr durch Glas von der Welt zu schützen
Denn ich kann in deine Träume sinken und dort sicher untergehen
Doch solange der Horizont dunkel bleibt
Sehne ich mich nach den fernen Rosenscherbenfeldern
Und warte jeden Tag, dass ich mich in das Glas verwandle, das mein Gefängnis wurde

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 Post subject: Re: Geschreibsel
PostPosted: Tue 7. Sep 2010, 14:34 
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Das ist wirklich ein schönes Gedicht!!!
Es ist so das man sich alles wirklich vorstellen kann, die Gefühle, die Einsamkeit...
Ich finde es wirklich gut geschrieben!!!
Danke auch für deine Kritik, freut mich dass dir das Gedicht gefällt!^^

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 Post subject: Re: Geschreibsel
PostPosted: Tue 17. Feb 2015, 15:16 
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Joined: Mon 16. Feb 2015, 11:13
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Dein Gedicht gefällt mir sehr gut, Dreamdancer, vor allem die ersten beiden Strophen ziehen mich mit ihrer Bildlichkeit in ihren Bann. Es sind nur Andeutungen, aber sie sind so stark, dass man sie in Gedanken weiterspinnen möchte :)

So, hier jetzt mal ein "Indica"-Gedicht, inspiriert vom Song und den Lyrics zu "Ruusupensaat":


Rosenscherbenfelder

Ich bin ein Gefangener im Schloss aus Glas
Zu meinen Füßen liegen die Scherben aus Rosenfeldern
Könnte ich würde ich die Hand ausstrecken
Und mich an ihrer Schönheit blutig schneiden
Es gibt keinen Weg hinaus,
kann mich nur hinfort träumen
Und versuchen Jahrhunderte zu schlafen
Ich warte auf dich, werde dich einmal kommen sehen
Im Sonnenaufgang
Und die Rosen werden nicht mehr blühen
Und das Glas wird mir erneut in tausend Scherben brechen
Vielleicht bist du ja der Richtige
Der mich hier raus holt
Und ich brauche mich nicht mehr durch Glas von der Welt zu schützen
Denn ich kann in deine Träume sinken und dort sicher untergehen
Doch solange der Horizont dunkel bleibt
Sehne ich mich nach den fernen Rosenscherbenfeldern
Und warte jeden Tag, dass ich mich in das Glas verwandle, das mein Gefängnis wurde
Wow, wunderschönes Gedicht! Mensch, du bist aber begabt!

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